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Übersicht meiner Bergtouren und Bergwanderungen
zu meiner Bergwanderung auf den Jochberg
Trennlinie

auf dem Jochberg
in den Bayerischen Voralpen.
Jochberg
1565m

Umgebung Jochberg - Walchensee
Das Höhenprofil der Bergtour
Nachgezeichneter Ausschnitt
aus KOMPASS Wanderkarte 182
Isarwinkel

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Fotos: © Christian Engl

Jochberg, 1565m
Jocheralm, 1382m
Bayerische Voralpen (Oberbayern)
6. Juni 2013

Wetter:
leicht bewölkt, mäßig warm

an der Jocheralm
in den Bayerischen Voralpen.
Im Hintergrund der Jochberg.
Jocheralm, 1382m
Jochberg, 1565m

 

Hier können Sie
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herunterladen und auf Ihr Navigationsgerät aufspielen.
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herunterladen und auf Ihrer Wanderung mitnehmen.


BT-BAY-2013-Jochberg auf einer größeren Karte anzeigen 

Start

Urfeld am Walchensee - Parkplatz an der Kesselbergstraße, 857m

Ziel

Jochberg, 1565m (Bayerische Voralpen)

Charakter

Einfache Bergwanderung. Weg führt oft durch Wald, nur im obersten Abschnitt sehr aussichtsreich. Weg für Kinder geeignet.

Höhenunterschied

Urfeld (Kesselberg) - Jochberg: 708m

Gehzeiten

Urfeld (Kesselberg) - Jochberg: 2 ¼ h
Jochberg - Urfeld (Kesselberg): 2 ¼ h (Abstieg über Jocheralm - Walchensee)

Wegbeschreibung

Vom Parkplatz direkt unterhalb der Kesselberg-Passhöhe auf der anderen Straßenseite ostwärts hinauf in den Wald (Wegweiser). in einigen weiten Kehren mäßig steil.
An einer scharfen Rechtskehre biegt man nach rechts in Richtung Westgrat ab. An der Kehre kann man in wenigen Schritten linkerhand einen schönen Aussichtspunkt hinab zum Kochelsee erreichen.
An der Schulter des Westgrates geht es nun links weiter (geradeaus direkt zur Jocheralm). Nun geht es noch einige Höhenmeter im Wald hinauf bevor man aus dem Wald herauskommt. Hier könnte man nun ebenfalls rechterhand die Jocheralm erreichen (mein Weg beim Abstieg).
Ab der Lichtung nun leicht auf dem aussichtsreichem Südwestgrat hinauf zum Jochberggipfel.

Abstieg:
Bis zur Waldlichtung absteigen. Hier nun nach links schnell hinüber zur Jocheralm. Hinter der Alm rechterhand auf der gesperrten Forststraße weiter ab in Richtung Walchensee/Sachenbach. Es gibt hier nun in der Folge mehrere Abkürzungen direkt hinab, meist auf etwas steileren Serpentinen. Nach Erreichen des Walchenseeufers nach rechts auf der gesperrten ST2072 nach Urfeld am nördlichen Ende des Walchensees. Von dort in wenigen Minuten hoch zum Ausgangspunkt.

Huettengrafik
Jocheralm, 1382m
Tel. Alm/Tal: +49-(0)8043-263300
Bewirtet von (ca.): Mai - Kirchweihmontag im Oktober (immer bis 17.00 Uhr)
Montag Ruhetag (ausser Montag ist Feiertag)
Betten: keine Übernachtung
www.jocheralm.de

Trennlinie

Ein paar Bilder während der Bergwanderung.
(Für eine größere Version auf das Bild klicken)

Vom Parkplatz Kesselberg Passhöhe/Urfeld (857m) über den
Südwestgrat auf den
Jochberg (1565m)

Bei Bichl (B472)
Blick hinüber zum Jochberg (1565m, links).
Rechts der Herzogstand und Heimgarten.

Parkplatz Kesselberg
Parkplatz oberhalb von Urfeld.
Blick über den Walchensee
in das Karwendelgebirge
.

Wanderweg Jochberg
Weg oberhalb vom Kesselberg
hinauf zum Jochberg.

Jochberg Nordflanke
Die sehr felsige und alpin
wirkende Nordseite
vom Jochberg.

Kochelsee (600m)
Blick auf den Kochelsee.
Unten sieht man die kurvenreiche Kesselbergstraße.

Kochelsee (600m)
Der Blick reicht
bis zum Starnberger See.

Jochberg Südwestgrat
Hier beginnt der Schlussaufstieg zum Gipfel.
Nach rechts kommt man direkt zur Jocheralm
(ohne auf den Gipfel zu steigen)
.

Am Südwestgrat
Blick hinüber zum Herzogstand und Heimgarten.
Links der Walchensee.

Blick in die Jachenau
Kurz vor dem Jochberggipfel.

Jochberggipfel
Rechts die Benediktenwand (1802m).

Jochberggipfel
Links unten der Walchensee.
Dahinter das Wettersteingebirge und Estergebirge.

Persönliches Fazit:

Für meine erste Bergwanderung in diesem Jahr suchte ich mir einen recht niedrigen Gipfel aus. Der Grund war, das es dieses Jahr praktisch keinen Frühling gab und in Lagen oberhalb von ca. 2000m noch recht viel Altschnee lag. Der Jochberg zwischen Kochelsee und Walchensee ist ein typischer Münchner Hausberg, der schnell zu erreichen ist und mit einer tollen Aussicht aufwarten kann.
Von Kochel am See (605m) fährt man mit dem Auto über die
kurvenreiche Kesselbergstraße hinauf zur Passhöhe (859m). Direkt dahinter gibt es einen kleinen Parkplatz oberhalb von Urfeld, an dem man die kurze Bergwanderung beginnt.
Gleich zu Beginn führt der Weg ostwärts hinein in den Wald und führt mäßig steil in weiten Kehren hinauf. Zu sehen gibt es hier wenig (ausser den Bäumen).
An einer scharfen markanten Rechtskurve kann man linkerhand zu einem schönen
ersten Aussichtspunkt gelangen. Ein paar Wegspuren führen hier wenige Meter hinab an eine Geländekante. Von hier hat man schon die Aussicht zum Kochelsee und in das bayerische Alpenvorland. Zurück am Weg geht es weiter hinauf auf den waldigen Ansatz des Südwestgrates hinauf zum Jochberg. Hier geht man links weiter, noch im Wald, und oft recht nahe am Grat. Schon bald tritt man aus dem dichten Bergwald heraus. Hier zweigt nach rechts ein Weg ab, der direkt zur Jocheralm hinüberleitet. Ich will jedoch noch die paar Höhenmeter hinauf auf den Jochberg gehen. So geht man einfach geradeaus weiter und auf der sonnigen und aussichtsreichen Südwestseite erreicht man schon bald den Gipfel des Jochbergs (1565m).

Trennlinie

Das Panorama auf dem Jochberg (1565m)

Herzogstand (1731m)
Blick hinüber zum Herzogstand
und Heimgarten (1788m, rechts)
.

Herzogstand (1731m)
Links sieht man
die Herzogstandhäuser (1575m).

Herzogstand (1731m)
Heimgarten (1788m)
Beide Gipfel sind durch einen Grat
miteinander verbunden
(Gehzeit: ca. 1,5 Stunden).

Benediktenwand
(1802m)
Vorne rechts ist
der Hirschhörndlkopf (1515m).

Benediktenwand
(1802m)
Rechts dahinter der Latschenkopf
und die Achselköpfe (Richtung Brauneck)
.

Kochelsee (600m)
Blick auf den See.

Kochel am See
(605m)
Blick zum Starnberger See
(und Richtung München)
.

Penzberg (596m)
Die weissen Gebäude oberhalb
von Penzberg ist die Fa. Roche.
Links der Starnberger See.

Murnau am Staffelsee
(688m)
Blick auf den Staffelsee.
Davor die Unfallklinik Murnau.

Walchensee (802m)
Blick hinüber zum
verschneiten Karwendelgebirge.

Walchensee (802m)
Unten sieht man die Jocheralm (1382m).
Dort ist geplant, einen Speichersee
und ein Pumpspeicherkraftwerk zu bauen
.

Estergebirge
Links: Krottenkopf (2086m)
Mitte: Weilheimer Hütte (1946m)
Rechts: Oberer Rißkopf (2049m)

Karwendelgebirge
Blick zum Westlichen Karwendelgebirge.
In der Mitte die Tiefkarspitze (2438m).

 Große Arnspitze
 Ahrnplattenspitze
Blick zu den drei Arnspitzen bei
Mittenwald/Bayern und Scharnitz/Tirol
.

Karwendelgebirge
Der Wörner (2474m) und die
Tiefkarspitze (2438m)
.

 Schafreiter (2102m)
Blick auf die Nordseite.
Dahinter liegt die Tölzer Hütte (1825m).

 Westliche
Karwendelspitze
Man kann z. B. von Mittenwald/Bayern
auf den Gipfel steigen.

Die Aussicht vom doch relativ niedrigen Jochberg ist für seine Höhe recht beeindruckend. Im Norden kann man über den Kochelsee hinweg weit in das bayerische Alpenvorland schauen. Bei schönem Wetter über den Starnberger See hinaus. Im Westen sieht man den Nachbargipfel des Herzogstands. Daneben das kleine Estergebirge und dahinter das Wettersteingebirge mit dem höchsten Berg Deutschlands.
Im Süden schweift der Blick über den
Walchensee hinweg in das mächtige Karwendelgebirge. Man sah dort drüben noch reichlich Schnee auf den Gipfeln. Und im Südosten sah man die Berge um den Sylvensteinsee. Der See selbst ist jedoch nicht zu sehen.

Video vom Gipfel des Jochbergs (Bayerische Voralpen)

 

Trennlinie

Vom Jochberg über die Jocheralm (1382) zum Walchensee (Urfeld)

Jocheralm (1382m)
Die schmucke Jocheralm
unterhalb des Jochberggipfels.

 Große Arnspitze
 Ahrnplattenspitze
Die drei Gipfel der
Arnspitzgruppe
über dem Wald.
Den linken und rechten Gipfel
habe ich schon bestiegen.

Jocheralm (1382m)
Jochberg
Der Grasberg im Hintergrund
ist der Jochberg.

Walchensee
Am Nordostufer.
Rechts der Simetsberg (1840m).

Jocheralm (1382m)
Viele Wegweiser an der Jocheralm.
Ich gehe jetzt Richtung
Sachenbach/Urfeld (Walchensee)
.

Walchensee
Blick Richtung Urfeld.
Oben der Herzogstand (1731m).

Walchensee
Auf dem Abstieg von der
Jocheralm nach Sachenbach
.
Hinten das Karwendelgebirge.

Urfeld am Walchensee
Das Ende meiner Wanderung.
Links der Herzogstand (1731m).

Nach einer ausgiebigen Brotzeit bei recht frischen Temperaturen machte ich mich an den Abstieg. Zuerst folgt man dem Aufstiegsweg über den Südwestgrat bis man rechterhand den Weg erreicht, der in wenigen Minuten hinüberführt zur Jocheralm (1382m).
Wer will kann sich hier nochmals eine Brotzeit oder ein Bier auf der Terrasse gönnen.
Vielleicht wird man das nämlich in Zukunft nicht mehr machen können. Es ist geplant, hier an der Jocheralm einen größeren
Speichersee anzulegen und ein Pumpspeicherkraftwerk zu bauen. Damit würde vermutlich die jetzige Jocheralm in den Fluten verschwinden. So ist es z.B. in den 50er Jahren mit der Ortschaft Fall am passiert (1954). Die Ortschaft wurde abgerissen und verschwand dann im neuen Sylvensteinspeichersee, nachdem das Isartal geflutet wurde. Die Ortschaft Fall wurde dann oberhalb des Sees neu aufgebaut.
An der Jocheralm ging ich dann auf der gesperrten Forststraße weiter in
Richtung Sachenbach/Urfeld/Walchensee. Bei der ersten Linkskurve der Straße zweigt rechts der Wanderweg ab, der direkter hinab zum Walchensee führt. In der Folge quert man des öfteren die Forststraßen. Man muss ab und zu etwas die kleineren Abzweige der Wanderwege suchen, die direkt im Wald verlaufen.
Unten, schon in der Nähe des Walchensees, kann man vor Sachenbach rechts abzweigen und kommt ebenfalls auf die
Uferstraße des Walchensees. Hier kann man sich dann gleich bei entsprechender Wassertemperatur im klaren Bergsee erfrischen oder gleich am Seeufer in Richtung Urfeld weitergehen. In Urfeld muss man dann noch ein paar Meter hochsteigen zum Parkplatz unterhalb des Kesselbergs.
Insgesamt eine recht schöne Bergwanderung, die man auch mit kleineren Kindern unternehmen kann.
Die Gehzeiten sind moderat und die Wege auch nicht allzu steil.

Trennlinie

Ein Ausflugstipp ganz in der Nähe
Das Walchenseekraftwerk bei Kochel am See
(geschütztes Industriedenkmal seit 1983)

Transformatorenhaus
Schaltanlage
Hier wird die Generatorspannung
von 6,6 kV auf die Netzspannung von
100 kV transformiert
.
Über die Schaltanlagen wird der
Strom in das Netz eingespeist
.

Druckrohre
Es sind die originalen Druckrohre
aus dem Jahr 1920
. Was für eine
sehr hohe Qualität spricht.

Transformatorenhaus
Schaltanlage
Das Walchenseekraftwerk wurde
in den Jahren 1918-1924 gebaut.

Druckrohre
Oben sieht man das Wasserschloss.

Maschinenhalle
Das Ende der Druckrohre.
Sie verschwinden in der Maschinenhalle mit
den Turbinen und Generatoren
.

Druckrohre
Auf der Seite fährt ein
Schrägaufzug hinauf zum Wasserschloss
.

Generator
Ausstellung im Informations-
zentrum
des Kraftwerks.

Wasserschloss
Hier oben kommt das Wasser des
Walchensees
über die Stollen an.

Nach der Wanderung kann man sich ganz in der Nähe noch ein geschütztes Industriedenkmal anschauen. Gemeint ist das Walchenseekraftwerk in Kochel am See. Man fährt dazu von der Kesselberg Passhöhe die Kesselbergstraße hinab Richtung Kochel am See. Sobald man unten angekommen ist, zweigt man links zum Kraftwerk hin ab (Beschilderung). Nach einem guten Kilometer ist man schon dort.
Im Informationszentrum kann man sich sehr gut informieren, wie man hier mit Wasserkraft den Strom erzeugt. Wenn man ein paar Meter weiter zu Fuß geht, sieht man auch sehr gut die originalen Druckrohre aus dem Jahr 1920. Die sechs Druckrohre kommen 200 Höhenmeter den Berghang vom Wasserschloss herunter und enden in der sog. Maschinenhalle. Dort treibt das Wasser des Walchensees die Turbinen an, die wiederum die Generatoren antreiben. Der Strom wird dann im Transformatorenhaus auf die Netzspannung von 110 Kilovolt hochtransformiert und über die Schaltanlage in das Netz eingespeist.

Trennlinie

Informationen über das Walchenseekraftwerk
© Texte und Bilder: Auszüge aus der Broschüre
“Das Walchenseekraftwerk - Ein Juwel der Technik in den Alpen” Stand: 03-2012
© Herausgeber: Erzeugung Deutschland - E.ON Wasserkraft GmbH
Luitpoldstraße 27, 84034 Landshut - Deutschland

Meilenstein der Wasserkraft

Die Bauphase von 1918 bis 1924:
Das Speicherkraftwerk am Walchensee
ist eine der ältesten und
zugleich eine der leistungsfähigsten
Wasserkraftanlagen von E-ON.
Oskar von Miller hatte eine Vision.
Er wollte Bayern flächendeckend mit Strom versorgen, um die Wirtschaft anzukurbeln und den Wohlstand zu vermehren. Angeregt durch die damaligen Industrieausstellungen in den Metropolen Europas und Nordamerikas, organisierte der 27-jährige Oskar von Miller 1882 eine ähnliche Ausstellung im Münchner Glaspalast. Sie sollte zur Initialzündung für die Elektrizitätsversorgung in Bayern werden. Die absolute Sensation war, dass zum ersten Mal Strom über eine größere Entfernung übertragen wurde. Mit einer Spannung von 150 bis 200 Volt floss Strom von Miesbach - wo er erzeugt worden war - ganze 57 Kilometer bis zum Glaspalast nach München. Oskar von Miller lieferte so den Beweis, dass sich Strom auch über große Strecken transportieren lässt.
Das Königreich Bayern verfügte über wenig Kohlevorräte. Daher regte von Miller bereits 1911 an, generell auf die Wasserkraft zu setzen, um Strom zu gewinnen. Einzelne Kraftwerke sollten über ein umfassendes Hochspannungsnetz ganz Bayern, aber auch die Bahn, mit Strom aus Wasserkraft versorgen.
Am 21. Juni 1918 beschloss der Bayerische Landtag den Bau des Walchenseekraftwerks - so wie es von Miller geplant und vorgeschlagen hatte. Um Strom zu gewinnen, sollten die 200 Meter Höhenunterschied zwischen Walchensee und Kochelsee genutzt werden.

Es begann am Walchensee
Der Bau des Walchenseekraftwerks war für die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg eine Meisterleistung. Über 2.000 Arbeiter und Ingenieure fanden am Kochelsee Brot und Arbeit. ln dem sehr dünn besiedelten Gebiet gab es zunächst so gut wie keine Straßen oder Wohnungen für die Beschäftigten. Unter unvorstellbaren Mühen mussten die Arbeiter schwerste Bauteile wie Rohre, Turbinen und Generatoren herbeischaffen. lm Winter war das Baumaterial teilweise nur mit Schlitten zu befördern.
Am 24. Januar 1924 war es soweit: Das Wasser vom Walchensee trieb zum ersten Mal eine Turbine an. Aus einem der sechs Rohre schoss
das Wasser auf eine Turbine im Kraftwerk. Ihre Drehbewegung brachte wiederum den gekoppelten Generator zum Laufen. Der erste Strom floss aus dem Kraftwerk in die Leitungen. ln den Monaten danach folgten die weiteren sieben Turbinen. Mit einer Leistung von 124.000 Kilowatt (124 Megawatt) war nun das Walchenseekraftwerk eines der größten Wasserkraftwerke der Welt. Auch heute noch gilt es mit seinen rund 300 Millionen Kilowattstunden (300 Gigawattstunden) pro Jahr als eines der größten Hochdruckspeicherkraftwerke in Deutschland.

Energie erzeugen mit System

Prinzip der Energieerzeugung am Walchensee
Das Prinzip Speicherkraftwerk
Der Anlagenkomplex am Walchensee ist ein schönes Beispiel für ein Speicherkraftwerk. Sie nutzt den Höhenunterschied zwischen einem hoch gelegenen Speichersee, dem Walchensee, und dem tiefer gelegenen Wasserkraftwerk.

Wasser als Ressource sinnvoll nutzen
Um den Walchensee dauerhaft als Energiespeicher zu nutzen, muss ihm Wasser zugeführt werden. Hierfür sahen die Planer beim Bau des Walchenseekraftwerks in den 20er-Jahren des vorigen Jahrhunderts eigens errichtete Überleitungen der Isar und des Rißbachs vor. Die 1924 in Betrieb gegangene Isarüberleitung und die 1950 hinzugebaute Überleitung des Rißbachs schaffen die nötigen Wassermengen in den See. Bis in die 50er-Jahre entstand so ein umfangreiches Kraftwerkssystem, das heute von der Tiroler Landesgrenze bis nach Wolfratshausen reicht. Die übergeleiteten Wassermengen von Isar und Rißbach werden bereits vor dem Walchensee in den Kraftwerken Niedernach und Obernach zur regenerativen Stromerzeugung genutzt.

Die Anlagen am Walchensee
Das Wasser wird zunächst am Isarwehr bei Krün aufgestaut. Dort fließt ein Teil des Isarwassers über ein Kanal- und Stollensystem in den Walchensee. Seit 1955 gewinnt auch das Obernachkraftwerk mit seinem rund 3.900 Meter langen Druckstollen Energie aus dem Isarwasser, das dort 70 Meter tief fällt. Um den Rißbach in den Walchensee zu leiten, entstanden der 3.650 Meter lange Grasberg- und der 3.300 Meter lange Hochkopfstollen. Über einen so genannten Düker, ein Tunnel unter der Isar, sind die beiden Stollen miteinander verbunden. Bevor das Rißbachwasser über eine Höhe von 20 Metern in den Walchensee fällt, erzeugt es im Niedernachkraftwerk Strom.
lm Mittelpunkt des Kraftwerksystems stehen das Einlaufbauwerk bei Urfeld, der Stollen zum Wasserschloss, die weithin sichtbaren Rohrbahnen am Kesselberg sowie das Walchenseekraftwerk am Kochelsee mit seinen acht Turbinen.
Der natürliche Ablauf aus dem Kochelsee in die Loisach kann durch eine Schleuse zusätzlich reguliert werden. lm weiteren Verlauf bespeist die Loisach das Kraftwerk Schönmühl bei Penzberg. Über die Wehranlage Beuerberg und den Loisach-Isar-Kanal fließt das Wasser dann weiter zur Isar.

Wasser aus dem Walchensee erzeugt Strom

Das Walchenseekraftwerk
Der Stollen: Über das Einlaufbauwerk Urfeld strömt das Wasser in einen 1.200 m langen Stollen, dessen Sohle 10 m unter dem normalen Seespiegel liegt und der im Wasserschloss mündet.

Das Wasserschloss und die Druckrohre: Ein riesiges Wasserbecken gleicht Druckschwankungen aus. Diese entstehen, wenn die Turbinen angefahren, geregelt oder plötzlich abgestellt werden. Dabei hebt oder senkt sich der Wasserspiegel in dem 10.000 Kubikmeter fassenden Becken des Wasserschlosses. Von dort strömt das Wasser schließlich durch die 400 Meter langen Druckrohre zu den acht Turbinen im Krafthaus. Sie treiben die Generatoren zur Stromerzeugung an.

Sechs markante Bahnen - Die Druckrohre: Weithin sichtbares Markenzeichen des Walchenseekraftwerks sind seine Druckrohrleitungen. In sechs gewaltigen Rohrbahnen strömt das Wasser aus dem Ausgleichsbecken des Wasserschlosses hinunter ins so genannte Krafthaus. Die Rohre sind für einen Druck von 28 bar ausgelegt. Das entspricht ungefähr dem zehnfachen Reifendruck eines PKW. Sie haben oben eine lichte Weite von 2,25 Metern und unten einen Durchmesser von 1,85 Metern. Die Wandstärke der Rohre beträgt am Wasserschloss zehn Millimeter und am Kraftwerkseinlauf 27 Millimeter. Überraschend ist die hohe Qualität des Stahls, der für die Rohre verwendet wurde. Für die wirtschaftlich schwierige Situation der 20er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts war das bezeichnend. Bis heute erfüllen die Rohre die hohen technischen Anforderungen und zeugen so von der ingenieurstechnischen Kompetenz der Erbauer.

Die Maschinenhalle: In der Maschinenhalle von über 100 m Länge laufen vier Francis-Turbinen von je 18.000 kW (18 MW) Leistung. Sie sind gekoppelt mit vier Drehstromgeneratoren von 23.000 bis 25.000 kVA. Daneben arbeiten vier Pelton-Freistrahlturbinen von je 13.000 kW (13 MW) auf vier Einphasenstromgeneratoren von 12.500 bis 16.000 kVA. Letztere erzeugen ausschließlich Strom für den Zugbetrieb der Deutschen Bahn.

Die Transformatoren: Der Strom nimmt seinen Weg von den Generatoren zu den Transformatoren. Hier wird die Spannung - von der Generatorspannung, die 6,6 Kilovolt beträgt, auf die Netzspannung von 110 Kilovolt transformiert. Über die Sammelschienen in der Schaltanlage wird der Strom dann in die Freileitungen des Netzes eingespeist. Mit Leistungsschaltern kann hier der Energiefluss ein-, aus- oder umgeschaltet werden.

Der Auslaufkanal: Nachdem das Wasser über die Laufräder der Turbinen geführt und die potenzielle Energie des Wassers in die Drehbewegung der Turbinen umgesetzt wurde, fließt das Wasser durch einen kurzen Kanal in den Kochelsee.

Spannende Energie im Kraftwerk

Die technischen Daten
Speicherkraftwerk Walchensee
Das Maschinenhaus mit den
Generatoren und Turbinen.
Kathedrale der Technik - Das Krafthaus: Über die Druckrohrleitungen fließt das Wasser zu den Turbinen im 100 Meter langen Maschinenhaus. Dort laufen 4 Francis-Turbinen, die mit vier Drehstromgeneratoren von je 18.000 kW (18 MW) gekoppelt sind, sowie 4 Pelton-Turbinen, die mit 4 Einphasenstromgeneratoren von je 13.000 kW (13 MW) verbunden sind. Nachdem die potenzielle Energie des Wassers in mechanische Drehenergie der Turbinen umgesetzt wurde, fließt das Wasser über den Auslaufkanal des Kraftwerks in den Kochelsee.

So kommt Strom zum Zug: Das Walchenseekraftwerk ist ein bedeutender Energielieferant für die Deutsche Bahn. Einphasengeneratoren, damals die größten der Welt, erzeugen den von ihr benötigten Strom. Insgesamt gehen von den rund 300 Millionen Kilowattstunden, die das Kraftwerk pro Jahr gewinnt, etwa zwei Drittel als Drehstrom in das 110-Kilovolt-Stromnetz und ein Drittel an die Deutsche Bahn.

Spitzenstrom für Spitzenlast: Strom muss in dem Moment erzeugt werden, in dem er gebraucht wird. Während des Tages schwankt der Strombedarf erheblich. Besonders zu Spitzenlastzeiten wie mittags um zwölf Uhr oder abends um acht Uhr kommen Speicherkraftwerke wie die Anlage am Walchensee zum Einsatz. Wird mehr Strom aus dem Netz angefordert, bringen die Maschinen sofort Höchstleistung. Wenn andere Energiequellen ihre Leistung herunterfahren oder ausfallen, gleicht das Walchenseekraftwerk den Bedarf aus. Die so genannte Regelenergie sichert eine zuverlässige Stromversorgung rund um die Uhr.

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