Wissenswertes über die Berg Isel Skisprungschanze
Bergisel Betriebsgesellschaft m.b.H. Die Bergisel Betriebsgesellschaft m.b.H. ist ein Betrieb des Österreichischen Skiverbands. Die Gesellschaft wurde 2001 gegründet und kümmert sich neben der Instandhaltung auch um die Wirtschaftlichkeit dieser Anlage. Der Weg führt die Stiegen hinab, an der Geschäftsstelle sowie an einem der beiden Seminarräume vorbei und leitet Sie zu den Reporterkabinen oder zur Mittelstation.
Die Architektin (Zaha Hadid) Zaha Hadid ist eine der führenden Architektenpersönlichkeiten unserer Zeit, bekannt für intensive avant-garde Architektur und dekonstruktivistisches Design mit hohem Erlebniswert. Geboren in Bagdad, hat sie in London studiert (Architectural Association) und war Partnerin von Rem Koolhaas (Metropolitan Architecture). Frau Hadid hat in Harvard, Yale, und anderen Universitäten unterrichtet. Zaha Hadid ist Inhaberin eines Lehrstuhls für Architektur an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien.
Bergisel Skisprung Stadion Das neue Skisprungstadion wurde am 14. September 2002 eröffnet und bietet bis zu 28.000 Besuchern Platz. Jährlicher Veranstaltungshöhepunkt ist das Bergisel-Springen im Rahmen der Internationalen Vier-Schanzen-Tournee Anfang Januar. Darüber hinaus dient die Anlage dem Sommertraining auf der Matte bzw. der Vorbereitung auf internationale Sommer Grand Prix's oder Österreichische Meisterschaften.
Arena Krone Auf der Krone der Sprungarena befand sich früher das alte Gasthaus „Buchhof". Richtung Innsbruck die Olympischen Schalen, Stätten des Olympischen Feuers der Winterspiele 1964 und 1976 sowie der Olympischen Jugendspiele 2012. Auf dem Sockel der Ringe und Feuerschalen sind Erinnerungsplatten mit den Siegern der Olympischen Winterspiele 1964 und 1976. Im „Springer Stüberl" ist die Bergisel Foto Galerie untergebracht. Es wird auch ein kurzer Film über die 4 Schanzentournee gezeigt.
Schrägaufzug Auf der 250 Meter langen Strecke von der Talstation bis zur Turmbasis befördert der Lift maximal 350 Personen pro Stunde. Die Fahrzeit beträgt ca. zwei Minuten. Der Schrägaufzug fährt am Kampfrichtergebäude vorbei und erreicht über die Mittelstation (Geschäftsstellen und Seminarräume) den Sprungturm. Parallel zur Trasse des Schrägaufzuges verläuft eine Stiege mit 455 Stufen, welche zum Trainerturm und weiter zum Schanzentisch und zur Turmbasis führt.
Reporterturm Der Turm beinhaltet 29 Kabinen für die Berichterstatter der verschiedenen Medien. Steil unterhalb fällt der Aufsprunghang mit einer Neigung bis zu 37°. Auf der Mattenanlage ist ganz unten eine weiße Linie zu sehen. Diese bezeichnet den tiefsten Punkt des Aufsprungradius, entsprechend einer Absoluthöhe von 650m ü.d.M. (Innsbruck liegt auf 564m). An den Seiten des Landehügels stehen Windfahnen zur Kontrolle von Windrichtung und Windstärke. 174 Stufen führen hinunter zur Krone der Sprungarena. Talstation, Shop, Fotogalerie und die Olympischen Ringe sind weitere Einrichtungen im unteren Teil der Sprungarena.
Jury-Turm Auf der anderen Seite des Aufsprunghanges befindet sich der Jury-Turm, erkennbar an den 5 Fenstern oben links. Kampfrichter aus 5 Ländern vergeben für jeden Sprung Punkte. Haltung, Stil, Weite und Landung werden bewertet. Die Weitenmessung erfolgt bei internationalen Wettkämpfen über ein Videosystem. Als doppelte Kontrolle sind zusätzlich noch Funktionäre für die Weitenmessung seitlich des Aufsprunghügels positioniert. Die bunten Farben der Stadionsektoren sollen es den Besuchern noch einfacher machen, ihre Plätze und die dazugehörigen Ausgänge zu finden.
Absprung - Schanzentisch Der neue Schanzentisch liegt 17 m weiter südlich und 10 m höher als der alte. Der neue Tisch ist nach hinten verschoben und angehoben. Dadurch wurde eine erhebliche Verbesserung der Flugkurve erreicht. Der Schanzentisch ist mit modernster Technik zur Messung von Geschwindigkeit und Absprungdruck ausgestattet. Die Messergebnisse dienen Springern und Trainern als Information für die Verbesserung der Absprungtechnik. Rechts der Trainerturm. Hier werden die Springer von den jeweiligen Trainern „abgewunken", das heißt der Sprung wird freigegeben.
Schanze Der Aufsprunghang ist bis zu 37° steil. Die blaue Linie markiert den Beginn der steilsten Landestrecke. Die rote Linie bezeichnet den K-Punkt (Konstruktionspunkt) bei 120 m Sprungweite. Ein Sprung auf den K-Punkt bringt 60 Weitenpunkte, für jeden Meter -/+ werden Weitenpunkte ab- oder dazugezählt. Rechts oben sehen Sie den Reporterturm mit 29 Kabinen.
Anlauf Der Anlauf erfolgt in einer Kunststoffspur. Diese wird im Sommer bewässert und im Winter mit ca. 30 cm Eisschnee überzogen. Der Anlauf ist 98 Meter lang und weist eine Neigung bis zu 35° auf. Innerhalb von 4 Sekunden nach dem Start erreicht der Springer über 90 km/h. Die Sprungski sind je nach Größe des Athleten bis zu 3 Meter lang und 11,5 cm breit. Ein Spezialanzug, Sprungschuhe, Sicherheitsbindung, Helm, Brille und Handschuhe vervollständigen die Ausrüstung. Seit der Wintersaison 2004/05 wird die Skilänge über den Body Mass Index (BMI) an den Körperbau des Athleten angepasst. BMI-Index: Körpermasse inkl. Anzug und Schuhe (kg) dividiert durch Körpergröße² (in m*m). Beispiel: 75 kg — 1,80 m groß; BMI = 75/(1,80*1,80) = 23 Als „idealer" BMI für den Normalbürger wird ein Wert zwischen 18 und 24 angegeben.
Fischbauch (The “Fishbelly”) Fischbauch: So nennt sich der statische Unterzug der Anlaufkonstruktion. Diese war zuerst mit 2 Stützen geplant, konnte aber nach Berechnungen des Innsbrucker Statikers DI Christian ASTE doch ohne Stützen ausgeführt werden. Der Anlauf ist 98 Meter lang und hat 35° Neigung. Die Brückenkonstruktion des Anlaufes stützt sich am Absprungbauwerk ab und bildet an seinem Ende den Schanzentisch. Das Betonwiderlager des Schanzentisches wurde in der Form des Knies eines Skispringers ausgebildet.
Turm Die Turmhöhe beträgt 50 m über dem Boden, die Spitze des Turmes liegt exakt 791m ü. d. M. Der neue Sprungturm ist 13 m höher als sein Vorgänger. Konstruktion: Stahlbetonhohlkasten im Ausmaß von 7x7 Metern mit 40 cm Wanddicke. Architektur: Zaha Hadid Architects, London Ebene 1: Startbereich mit Absprungplattformen. Ebene 2: Panorama Restaurant „Bergisel Sky". Ebene 3: Aussichtsterrasse In den Untergeschoßen (Ebenen -1 und -2) befinden sich Technik-, Lager- und Personalräume und ein Vorbereitungsbereich für die Skispringer.
Rundblick Rechts vor Ihnen erhebt sich der Patscherkofel, Hausberg der Innsbrucker. Nach rasanter, risikoreicher Fahrt gewann Franz Klammer 1976 auf diesem Berg die Goldmedaille im olympischen Abfahrtslauf. 130 m unter Ihnen sehen sie die wildromantische Sillschlucht und den Panorama Rundwanderweg mit der Drachenfelsplattform. Weiter gegen Osten erhebt sich der Glungezer und der Blick führt sie weiter ins Unterinntal. An klaren Tagen sieht man bis zum ca. 80 km entfernten Kaisergebirge bei Ellmau.
Events 1988 zelebrierte Papst Johannes Paul II. anlässlich seines Besuches in Innsbruck vor ca. 66.000 Teilnehmern eine Messe im Bergisel Stadion. In der alten Arena fanden auch öfters Konzerte und Events statt. Joe Cocker, Gianna Nannini, Simply Red und Domingo traten hier auf. Beim Air & Style Snowboard Event am 12. Dezember 1999 kam es zu einer Tragödie. Beim Verlassen des Stadions kamen fünf junge Menschen zu Tode. Fünf weitere wurden beim Gedrängel am Ausgang schwer verletzt. Die Stele wurde im Dezember 2003 eingeweiht um der Opfer zu gedenken.
(Die Texte sind entnommen von den Informationstafeln an der Bergiselschanze)
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