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Hochfeiler
3509m

Fotos: © Christian Engl

Hochfeiler, 3509m
(Gran Pilastro)
Zillertaler Alpen (Südtirol)
11. August 2013

Wetter: heiter

Hochfeiler
3509m

Nachgezeichneter Ausschnitt
aus KOMPASS Wanderkarte 37
Zillertaler Alpen - Tuxer Alpen

 


BT-SüTIR-1986/2013-Hochfeiler auf einer größeren Karte anzeigen 

Start

(Pfitscherjochstraße, 3. Kehre, 1720m) - Hochfeilerhütte, 2710m

Ziel

Hochfeiler, 3509m (Zillertaler Alpen)

Charakter

Interessante Hochtour für den berggewohnten und geübten Wanderer. Eine kurze und leichte Kletterstelle oberhalb der Hochfeilerhütte. Sonst technisch relativ einfache Bergtour. Auf dem schmalen Gipfelgrat je nach Schneelage oder Eis Steigeisen/Pickel notwendig!

Höhenunterschiede

(Pfitscherjochstraße - Hochfeilerhütte: 990m)
Hochfeilerhütte - Hochfeiler: 799m
Gesamt: 1789m

Gehzeiten (Aufstieg)

(Pfitscherjochstraße - Hochfeilerhütte: 3 h)
Hochfeilerhütte - Hochfeiler: 2½ - 3 h

Wegbeschreibung
Der Normalweg ist technisch einfach. Bei Eis oder Schnee sind auf dem Gipfelgrat evtl. Steigeisen oder Pickel notwendig.

Von der Hochfeilerhütte den bezeichneten Weg (1A) Richtung NW nehmen (Normalweg). Es gibt noch einen zweiten Weg (1). Diese Variante führt zuerst Richtung Edelrauthütte/Gliderferner. Vor dem Gletscher zweigt er links ab und trifft weiter oben auf den Normalweg.
Ich beschreibe hier den Normalweg (Bezeichnung 1A).
Von der Hütte (Wegweiser Hochfeiler, 1A) Richtung Nordwest auf die sichtbare Felsrippe zugehen. Hier folgt eine seilgesicherte Felsstufe mit leichter Kletterei. Dahinter nach rechts und weiter auf oder links etwas unterhalb der Felsrippe weiter. Weiter oben folgt ein Flachstück mit einem Steinmann. Hier dann weiter und in der Folge linkerhand auf den sich anschließenden Südwestgrat des Hochfeilers. Etwas unterhalb des Gipfels nochmals kurz flacher bevor sich der schmaler und steiler werdende Südwestgrat hinauf zum Gipfel zieht. Auf dem letzten Steilstück sind des öfteren Steigeisen notwendig, evtl. auch Pickel. Unsichere an ein Sicherungsseil.

Abstieg: wie Aufstieg.

Huettengrafik
Hochfeilerhütte, 2710m
(Rifugio Gran Pilastro, ehemals Wiener Hütte)
Tel. Hütte: +39-(0472)-646071
Hochfeilerhütte, 39040 Pfitsch / Italien
www.hochfeilerhuette.it
Bewirtet von (ca.): Anfang Juni - Anfang Oktober
Betten: 31 -  Matratzenlager: 63  - Notlager: 6

AVS Südtirol Sektion Sterzing, Moosweg 5, 39049 Sterzing / Italien
www.alpenverein.it

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Aufstieg von der Pfitscherjochstraße zur Hochfeilerhütte (2710m)

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Ein paar Bilder während meiner Bergtour.
(Für eine größere Version auf das Bild klicken)

Aufstieg von der Hochfeilerhütte (2710m) über den Südwestgrat
zum Steinmann (ca. 3200m)

Hochfeilerhütte

Südwestgrat

Pfunderer Berge

Weg zur Felsrippe

Südwestgrat

Steinmann

Kletterstelle

Südwestgrat

Gliderferner

Hochfeilerhütte

Südwestgrat

Marmolada (3343m)

Persönliches Fazit:

Nach einer sehr angenehmen Nacht im dritten (obersten) Bett in einem Lager der Hochfeilerhütte stand ich schon sehr früh auf. Um 6.20 Uhr stand ich vor der Hütte um nach dem Wetter zu sehen. Schon ein kurzer Blick aus der Hütte sagte alles. Es ist heute früh erst einmal wolkenlos . Was sich leider im Laufe des Tages etwas änderte. Und die Bänke vor der Hütte waren mit Rauhreif überzogen.
Um es kurz zu sagen:
Es war richtig kalt hier oben am 11. August.
Um 7.30 Uhr begann ich dann meinen Aufstieg am
Normalweg zum Hochfeiler. Auch Malte Dietsch startete kurz nach mir seinen Aufstieg. Es geht recht gemütlich los und die Sonne kam auch gerade rechtzeitig hinter den Bergen hervor um die Wanderer ein wenig aufzuwärmen .
Doch nur ein paar Minuten nach dem man losgegangen ist erreicht man die
erste (und einzigste) Kletterstelle. Mit Hilfe eines Fixseiles hangelt man sich die Felsen hinauf. Eine leichte Stelle, die schnell überwunden ist. Oben biegt der Weg nach rechts ab und leitet den Wanderer die Felsrampe hinauf. Hier war es aber wieder recht schattig und dementsprechend kalt . Man kann hier mehr oder weniger gehen wo man will. Entweder gleich ganz hinauf zum Grat und ihm folgen oder unter dem Grat in der Flanke dem Weg folgen. Über die Schneefelder, die sich hier links in den Gruben gesammelt haben, bin ich bei meinem Abstieg einige Zeit mit den Schuhen abgefahren.
Man sieht hier auch Bergsteiger die von links herüberkommen. Das sind sozusagen
die ganz harten (so wie ich mit meinem Bruder 1986), die schon am frühen Morgen vom Tal heraufgekommen sind und die Hütte ausgelassen haben. Weiter oben treffen wir sie dann auf unserem Normalweg.
Man steigt jetzt einige Zeit in der Nähe des Grates aufwärts. Doch heute war hier
große Vorsicht geboten. Da es in der Nacht gefroren hatte waren die oft recht großen Felsplatten und Felsen mit Eis überzogen. Man sah doch einige, die auf diesen Platten ausrutschten und fast gestürzt wären. Mich eingeschlossen.
Vor dem Wanderer baut sich eine
kleine Spitze am Grat auf. Man steuert diese Spitze an und steht dann aber auf einem kleinen flachen Plateau mit einem großen Steinmann am Weg (ca. 3200m).
Ab hier hat man dann auf jeden Fall Sonnenschein und darüber hinaus ist es ein idealer
Platz für eine kurze Pause. Und es baut sich vor dem Wanderer die steile Hochfeiler Südwand auf. Dabei kann man auch schon den Gipfel sehen. Und den Weg über den Südwestgrat, der sich heute frisch zugeschneit präsentierte. Hier war ich schon froh, das ich meine Steigeisen eingepackt hatte. Denn der steile Südwestgrat ist sicher noch richtig gefroren.
Hier hatte mich dann Malte eingeholt und ging nun immer etwas vor mir bis zum Gipfel.

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Aufstieg vom Steinmann (ca. 3200m) über den Südwestgrat
zum Ansatz des Gipfelgrates (ca. 3380m)

Südflanke

Südflanke

Weißkarferner

Hoher Weißzint (3371m)

Südwestgrat

Hochfernerspitze
(3470m)

Südwestgrat

Südwestgrat

Südwestgrat

Südwestgrat

Südwestgrat

Hochfeiler

Der Blick vom Steinmann hinauf zum Gipfel ist schon ein Erlebnis. Steil ragt der höchste Berg der Zillertaler Alpen in den blauen Himmel.
Hinter dem Steinmann geht es kurz flach weiter. Der Weg verläuft später in der linken Felsflanke. Heute wurden ab hier die
Stellen mit Neuschnee immer mehr. Oft waren sie noch recht hart je nach Sonneneinstrahlung. In einigen Kehren steigt man hinauf zu einem kleinen Felskopf. Ab hier braucht man wieder ein wenig die Hände. Zumindest heute, denn viele schattige Stellen waren wieder hart gefroren und entsprechend rutschig. Auf dem eisigen Boden ging ich hinauf zu einem weiteren kleinen Felskopf. Ab diesem Abschnitt sieht man jetzt linkerhand den Weißkarferner und hinüber zur Hochfernerspitze (3470m). Das ist der vierthöchste Gipfel in den Zillertaler Alpen. Und der höchste liegt vor mir. Nur noch getrennt durch einen eisigen Schneegrat .
Hinter dem kleinen Felskopf folgt ein flacheres Teilstück bevor der Südwestgrat ansetzt und zum Gipfel leitet.

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Aufstieg am Südwestgrat auf den Hochfeiler (3509m)
(Höchster Berg der Zillertaler Alpen)

Gipfelgrat

Gipfelgrat

Gipfelgrat

Gipfelgrat

Gipfel

Gipfelgrat

Hochfeiler (3509m)

Der Goaßlschnalzer
vom Hochfeiler

Hochfeiler (3509m)

Blick zu mir. Am Grat Richtung Nordwand

Es kamen hier natürlich auch schon wieder Bergsteiger vom Gipfel herunter. Einige von ihnen hatten Steigeisen angelegt, andere wiederum nicht. Ich war mir auch nicht ganz schlüssig, doch dann dachte ich mir.
Jetzt habe ich sie schon herauf getragen, dann könnte ich sie ja jetzt doch noch anlegen. Dann habe ich sie wenigstens nicht umsonst dabei . Also legte ich am Ansatz des
steilen und vereisten Gipfelgrates die Steigeisen an. Somit ging es auch ganz gut auf dem vereisten Schnee und den Felsen hinauf. Es kamen auch immer wieder Leute vom Gipfel herunter, so das man auch mal in die steile und abschüssige Flanke ausweichen musste. Aber so war das überhaupt kein Problem. Um 10.30 Uhr erreichte ich dann das Gipfelkreuz auf dem Hochfeiler (3509m). Und das hölzerne, recht einfache Gipfelkreuz sah immer noch so aus wie vor 27 Jahren. Doch damals hatten wir überhaupt keine Sicht oben auf dem Gipfel. Im Gegensatz zu heute. Der Gipfel bietet übrigens recht wenig Platz wenn gleich so viele Leute wie heute hier herauf steigen. So entschied ich mich, vom Gipfel ein wenig auf dem Grat nach Osten zu gehen in Richtung Nordwand. Hier war viel mehr Platz und vor allem:
Hier konnte man viel besser in die
eisige, sehr steile Hochfeiler-Nordwand schauen.
Das ist eine bis zu
60° geneigte und 300 Meter hohe Eiswand.
Eine klassische Eistour im gesamten Alpenraum .
Als ich mich hier so umschaute, kam ein einheimischer Bergsteiger auf dem Grat in meine Richtung und meinte, ich sollte besser einige Meter weiter gehen. Kurz darauf wusste ich warum.
Er holte seine Goaßl hervor (bayrisch für “Peitsche”) und begann hier in 3509 Metern Höhe mit dem sog.
Goaßlschnalzen. Wäre ich nicht zurückgewichen hätte es Peitschenhiebe bei mir gesetzt. Aber es ist wirklich mal eine neue Idee, in dieser Höhe Goaßlschnalzen.
(Malte, Du weißt ja jetzt auch Bescheid was der gute
“Indianer Jones” machte) .
Die Höhenluft war übrigens nicht schuld.

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Das Panorama vom Hochfeiler (3509m)

Hochfeilerhütte

Zillertaler Alpen

Nordwand

Großer Möseler
(3480m)

Gliderferner

Nordwand

Nordwand

Furtschaglhaus
(2293m)

Hoher Weißzint
(3371m)

Nordwand

Schlegeiskees

Schlegeisspeicher
(1782m)

Hochfernerspitze
(3470m)

Nordwand

Großer Möseler
(3480m)

Schlegeisspeicher
(1782m)

Vom König der Zillertaler Alpen hat man eine faszinierende Aussicht. Der Blick ist nach allen Seiten hin frei, da man auf dem höchsten Berg in der weiteren Umgebung steht. Von hier oben kann man die höchsten Gipfel sehen. Der Blick reicht vom Ortler (3902m) bis über die Wildspitze (3768m), weiter zum Zuckerhütl (3507m) und zur Zugspitze (2962m) , dem höchsten Berg Deutschlands. Im Osten sieht man den Großglockner (3798m), den höchsten Berg Österreichs. Und im Süden sieht man weit in die italienischen Dolomiten hinein.
Schaurig ist der
Tiefblick in die Hochfeiler Nordwand. Von Norden her gesehen eine bis zu 60° steile Eiswand. Es ist eine der klassischen Eistouren im Alpenraum. Doch leider schmilzt in der Wand das Eis zunehmend, sodass eine Besteigung im Sommer wegen des Steinschlags eine gefährliche Angelegenheit ist.

Die Besteigung des Hochfeilers ist eine herrliche und extrem lohnende Tour für den ambitionierten Bergwanderer.
Dabei darf man jedoch nicht vergessen, das man sich in sehr großer Höhe befindet und das Wetter auch mal umschlagen kann. Wenige Tage vor meiner Tour ging hier in dem Gebiet ein Gewitter nieder und schon lag Anfang August wieder Neuschnee hier oben! Deswegen sollte man sich über die Verhältnisse erkundigen.
Am besten geht man bei stabiler Wetterlage .... und genießt am Gipfel die Aussicht bei einer Brotzeit.

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Video vom Gipfel des Hochfeiler (3509m, Zillertaler Alpen)

 

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Meine historischen Bilder vom Aufstieg zum Hochfeiler (3509m)
(20. September 1986)

Gliderferner

Gliderferner

Unterhalb des Gipfels

Hochfeiler

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Hochfeilerhütte, 2710m

Tauernkogel, 2988m
St. Pöltner Hütte, 2481m

Letzte Aktualisierung der Seite am :
Sunday, 22. July 2018
 

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