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Martellerhütte, 2610m |
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Nachgezeichneter Ausschnitt aus KOMPASS Wanderkarte 636 Ortler - Stilfserjoch - Valfurva |
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Fotos: © Christian Engl
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Martellerhütte, 2610m (Rifugio Martello) Zufallhütte, 2265m (Rifugio Nino Corsi) Ortler-Cevedale-Gruppe (Südtirol) 13 . August 2006
Wetter: anfangs heiter, dann meist stark bewölkt zeitweise leichter Regen - Schneefall
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Start
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Enzianhütte, 2051m (Hintermartell)
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Ziele
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Zufallhütte, 2265m - Martellerhütte, 2610m
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Charakter
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Bergtour auf schönem Weg. Letztes Stück zur Martellerhütte steil.
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Höhenunterschied
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559m
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Gehzeit
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Enzianhütte - Zufallhütte: 45 min Zufallhütte - Martellerhütte: 75 min
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Beschreibung
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Vom Parkplatz (gebührenpflichtig!) an der Enzianhütte auf breitem, mässig steilen Weg in 45 Minuten zur Zufallhütte. (Weg 150) Von der Zufallhütte durch eine kurze Rinne hinauf auf eine flache Ebene des Plimabaches. (Alte Staumauer). Über die Staumauer und nach rechts hinein ins Tal (Weg 103) . Bald steiler werdend und unterhalb der Martellerhütte steil in der Flanke hinauf zur Hütte.
Abstieg: wie Aufstieg oder von der Martellerhütte leicht aufwärts und in einen Sattel (Weg 37/37A). Von hier dann unterhalb des Hohenferners leicht hinunter auf eine Felskante und von dort steiler über die Felsen hinunter zur Alten Staumauer. Weiter zur Zufallhütte. Kurz hinter der Zufallhütte nach rechts ab und neben einem Bach durch den Wald zum roten Hotel Paradiso (Ruine). Über eine Brücke zurück zum Parkplatz.
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Martellerhütte, 2610m (Rifugio Martello) Tel. Hütte: +39-(0473)-744790 Tel. Tal: +39-(0473)-744504 www.martellerhuette.com Bewirtet von (ca.): Anfang März - Anfang Mai 20. Juni - 10. Oktober Betten: 16 - Matratzenlager: 21 - Notlager: - |
Zufallhütte, 2265m (Rifugio Nino Corsi) Tel. Hütte: +39-(0473)-744785 Tel. Tal: +39-(0473)-742218 www.zufallhuette.com I-39020 Martell Betten: 80 |
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Ein paar Bilder während der Bergtour. (Für eine größere Version auf das Bild klicken)
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Von der Enzianhütte (2051m, Hintermartell) zur Zufallhütte (2265m)
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Von der Zufallhütte (2256m) weiter zur Martellerhütte (2610m)
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Alte Staumauer des Plimabachs
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Martellerhütte
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Alte Staumauer Altplittschneid (3228m)
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Schneemann bei der Martellerhütte
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Hinterste Martelltal
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Zufallspitzen
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Martellerhütte
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Veneziaspitzen
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Für die heutige Wanderung musste ich mit dem Auto zuerst die ca. 27 km bis ins hintere Martelltal bewältigen. Eine schöne Straße in einem schönen Tal mit dem blaugrün schimmernden Zufrittstausee. Die Kehren am Stausee sind aber teilweise sehr eng. Und dann oben an der Enzianhütte angekommen muss man zuerst den Parkautomat füttern. Wenn man morgens um 5.30 Uhr ankommt eventuell ein Problem bei fehlendem Kleingeld! Jetzt noch schnell den Rucksack packen und los geht’s. Auf breitem Wanderweg geht es nur mässig steil aufwärts, teilweise auch flach auf den kurzen Weg hinauf zur Zufallhütte (Rifugio Nino Corsi). Wetter war noch gut, so dass die 45 Minuten zur Zufallhütte wie im Flug vergingen. Was sich jedoch dann ziemlich schnell änderte: Wolken zogen auf und bald darauf blies auch ein kühler Wind herunter von den Gletschern. Hinter der Zufallhütte geht’s ein kurzes Stück steil in einem Kar hinauf um dann schnell wieder ins Flache überzugehen. Hier kommt man dann an einem alten Staudamm an, der früher einmal den Plimabach aufgestaut hat. Zur Martellerhütte muss man dann auf der “Dammkrone” auf die andere Seite. Weiter hinten im Tal erkennt man hier schon die Martellerhütte oben an einem steilen Berghang. Der Weg führt nun einige Zeit unten am Hang entlang um dann nach links den Hang hinaufzuführen. Hier wird es dann doch ziemlich steil für die letzten 250 Höhenmeter. Aber auch hier ist man dann doch ziemlich schnell oben und erreicht schon bald die schön gelegene Martellerhütte. Als ich ankam stand sogar noch ein Schneemann vor der Hütte. Hier hat es also doch ganz schön geschneit gestern und vorgestern. Und kalt genug ist es auch, dass er noch etwas “überleben” wird. Bei schönem Wetter hat man hier einen beeindruckenden Blick hinüber auf die 3754m hohen Zufallspitzen. Den noch höheren Cevedale mit 3769m sieht man übrigens nicht von hier (Er liegt hinter den Zufallspitzen). Für den Abstieg wählte ich dann eine andere Route. Und zwar hinter Hütte noch ein Stück aufwärts und dann quer über einige Felsblöcke hinauf in einen Sattel (mit Gipfel und “Gipfelkreuz”). Hier kam dann auch teilweise leichter Schneefall auf. Immer wieder zogen vom Langenferner dichte Wolken herüber. Auch beim weiteren Abstieg ging es im Wechsel zwischen etwas Sonne und Schneefall weiter. Nach dem der Weg einen steilen Felshang hinunterführt, kommt man an einem Wasserfall vorbei, bevor ich wieder an der alten Staumauer stand. Auf dem weiteren Weg zur Zufallhütte setzte dann Regen ein, der mich bis hinunter ins Tal begleitete. Dort ist das rote “Hotel Paradiso” ja nicht zu übersehen, was man sich auch mal aus der Nähe betrachten sollte. So paradiesisch wie der Name verspricht ist es nicht mehr, und Zimmer kann man auch keine mehr buchen.
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Das Hotel Paradiso del Cevedale (2088m, Ruine)
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Das Hotel Paradiso del Cevedale Das Hotel „Paradiso del Cevedale" wurde in den Jahren 1933 bis 1935 von der Aktiengesellschaft „Hotel Valmartello al Paradiso del Cevedale nel Parco Nazionale dello Stelvio" unter der Führung von Oberst Emilio Penatti und der Planung durch Arch. Gio Ponti aus Mailand erbaut. Mit der Bauausführung wurde die „SICCEA", das Unternehmen Emilio Penatti's betraut. Ein für die damalige Zeit sehr ungewöhnlicher Baustil ist das wesentliche Kennzeichen des Hotels. Es wurden weder habsburgische noch tirolerische Traditionen übernommen. Es gab anspruchsvolle Fassaden mit einem Pultdach, Dinge, die als mutig und in die Zukunft weisend beurteilt wurden. Es ist heute kaum zu glauben, wieviel Kraft und Mühe der Transport des Baumaterials vom Tal bis auf 2.088 m kostete. Sand, Zement und Ziegel wurden mit Lastwagen bis ins hintere Martelltal gebracht. Es ist nicht verwunderlich, dass über 100 Arbeiter am Bau des Hotels beschäftigt waren. Dass das Hotel überhaupt jemals fertiggestellt wurde, ist nur der Zähigkeit und Willenskraft sowie der Hilfe vieler ergebener und tüchtiger Mitarbeiter zu verdanken. Allerdings wäre das Hotel ohne den Rückhalt der Partei und der Fremdenverkehrsminister niemals zustandegekommen. Als es 1937 eröffnet wurde, war es zwar noch etwas kleiner als heute und grün gestrichen, aber eines der modernsten Luxushotels seiner Zeit und mit dem Blick auf den Cevedale und die Zufallspitze Penattis ganzer Stolz. Den Gästen, die dementsprechend wohlhabend waren, wurde aller Komfort geboten: Post- und Telegraphenamt im Haus, Metzger, Konditor, Friseur, Masseur, Schilehrer, Lesesaal mit englischen Kaminen, Sauna, Taverne usw. Aber natürlich stand der direkte Kontakt zur Natur im Vordergrund der Bedürfnisse eines jeden Gastes und es gehörte zu den einzigartigen Erlebnissen, die Steinböcke vor den Pforten des Hotels zu beobachten. Das Hotel war sehr bekannt und gut ausgebucht und empfing Gäste aus allen Ländern der Erde, sogar Gäste aus Japan wurden im Winter mit den Schlittenkutschen in Goldrain abgeholt und zur Erholung ins hintere Martelltal gebracht. Das jähe Ende des jungen Betriebes kam mit dem Ausbruch des 2. Weltkrieges. 1943 wurde das Hotel von der deutschen Wehrmacht und von der SS besetzt und diente bis zum Zusammenbruch 1945 als Spionageschule für alle deutschen Waffengattungen. Von hier aus wurde der Gletscher bewacht und mancher Deserteur oder Heimkehrer, der über die Berge heim oder in die Schweiz wollte, wurde festgenommen und erschossen. 1952 kaufte Herr Benati, ein Reeder aus Venedig, das Hotel. Er hatte es nie gesehen, kannte es nur von Bildern her. Da bauen sein Hobby war, ließ er das Hotel vergrössern und Anbauten vornehmen. Das Hotel wurde rot gestrichen, da rot angeblich seine Lieblingsfarbe war. Allerdings wurden die Arbeiten, welche Herr Benati begonnen hatte, niemals fertiggestellt. Der Grund dafür ist leider nicht bekannt. Seit dieser Zeit, also dem Jahre 1955, steht das Hotel leer. 1966 wurde das Hotel von Ing. Alois Fuchs, Besitzer der Brauerei Forst gekauft, dem es auch heute noch gehört. Das alleinstehende Gebäude wurde in der Zwischenzeit grösstenteils ausgeraubt und teilweise zerstört. Jetzt ist es dem Verfall preisgegeben. Im Jahre 1994/1995 wurde über den Hessischen Rundfunk des RAI-Sender Bozens zum ersten Mal der mit dem Förderpreis „Walther von der Vogelweide" 1992 ausgezeichnete Film von Carmen Tartarotti über die Geschichte des Hotels „Paradiso del Cevedale" gezeigt. Der Film verdeutlicht unter anderem die damaligen Problematiken, sei es die Konfrontation der Sprachen (Südtiroler Dialekt, Italienisch, Hochdeutsch) als auch der Kulturen. Wir erkennen die Zeiträume und ihre dramatischen Veränderungen. Es kreuzen sich die Sehnsucht nach dem Himmel auf Erden und die Unmöglichkeit diese zu verwirklichen.
Bildmaterial aus: „Hotelarchitektur: Bauten und Projekte für den Tourismus im alpinen Raum 1920-1940” von Joachim Moroder und Benno Peter - Haymon-Verlag
Text aus: “Das Tal Journal - Martelltal”, Nr. 4/2005 Ferienparadies Latsch-Martell Vinschgau-Südtirol www.martelltal.info www.latsch-martell.it
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Ein selbstgedrehtes Videos während meiner Bergtour zur Martellerhütte |
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Video von der Martellerhütte (Ortler-Cevedale-Gruppe)
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Letzte Aktualisierung der Seite am : Sunday, 22. July 2018
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