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.... zum Abzweig (F862) Richtung Dettifoss-Wasserfall. Die F862 führt auf der linken Seite des Flusses Jökulsá á Fjöllum zu den Wasserfällen Dettifoss, Selfoss und Hafragilsfoss. Die Straße ist teilweise
relativ stark ausgewaschen. Nach ca. 20 km auf der F862 erreicht man einen kleinen Parkplatz von dem aus man zu Fuss hinüber zum Dettifoss gehen kann. Der Dettifoss gilt als der mächtigste Wasserfall in Europa. Er hat 44m Fallhöhe, ist 100m breit und es fallen
200m³ Wasser pro Sekunde mit lautem Getöse in die Tiefe. Und hier gibt es bei Sonnenschein immer einen kleinen Regenbogen. Wenn man etwas flussaufwärts geht, sieht man schon von weitem den Selfoss-Wasserfall. Er besteht aus lauter kleinen einzelnen Wasserfällen. Und wenn man dann noch etwas flussabwärts
fährt, erreicht man auch noch den Hafragilsfoss. Ich bin bis hierher gefahren. Man könnte noch weiter fahren, dann kommen noch der Réttarfoss, und der Vígabjargsfoss um dann noch weiter unten in den “Asbyrgi” zu fliessen. Schliesslich endet der Jökulsá á Fjöllum im Öxarfjördur im Norden Islands und fliesst in
den Atlantik. “Asbyrgi”: Eine 3,5 km lange Schlucht mit einem Keil in der Mitte, der Asbyrgi zu einem Hufeisen formt. Der Legende
nach ist dessen ungewöhnliche Form mit dem Hufabdruck von Odins achtbeinigem Pferd Sleipnir zu erklären, als es mit seinem Herrn auf der Flucht war. Die Vegetation kann sich hier erstaunlich entfalten. Besten Überblick
verspricht die Wanderung oberhalb der Felskante Klappir direkt oberhalb des kleinen Sees. Schließlich verliess ich den Dettifoss wieder auf der F862 und es
ging wieder auf die Ringstraße Nr.1 und dann hier nach links (Osten) weiter ins einsame und fast unbewohnte Nordostisland. Mein nächstes Ziel war der Campingplatz in “Grimsstunga” (in manchen Karten auch als “Grimsstadir” bezeichnet). Der Ort wurde schon 1997 mit einer neuen Umgehungsstraße umfahren, doch ich fuhr trotzdem da rein. Grimsstunga bestand nur aus einem Campingplatz 5 oder 6 Häusern und einer Tankstelle. Als ich den Platz bezahlen wollte, sagte mir der einzigste Fahrradtourist hier auf dem Platz ich sollte doch nach oben gehen und an einem Haus läuten. Gesagt, getan... oben angekommen wurde ich ins letzte Haus geschickt, wo sich die Tankstellenbesitzerin und Campingplatzchefin befand. Als sie mein Gefährt erblickte, meinte sie freudestrahlend, ob sie denn nicht hinten draufsitzen könnte und mit mir so zur Tankstelle fahren könnte!
Klar, dachte ich, so saß sie dann hinten drauf, mit dicken gelben Gummistiefeln, und einer Schürze, und als wir da so vor an die Tankstelle fuhren, winkte sie in jedes Haus! Hatte schon was, kam mir irgendwie vor wie auf der Leopoldstraße in München.
An der Tanke angekommen, hatte sie mir viel über das Leben hier erzählt, wie es im Winter hier aussieht, davon hat sie mir gleich Fotos gezeigt.
Nun die Tankstelle war im Winter des öfteren vollständig eingeschneit, dürften so ca. 7 Meter Schnee gewesen sein nach den Fotos zu urteilen!
Am nächsten Morgen ging’s dann weiter auf der Ringstraße Nr.1 nach Süden und über Mödrudalur weiter ins Jökuldalur. Im Hintergrund sah man immer den König der Berge Islands, den “Herdubreid”, 1682m hoch. Auf die F88 ins Hochland wollte ich dann nicht mehr fahren, weil schon in ein paar Tagen meine Fähre abfahren wird und ich jetzt nichts mehr riskieren wollte.
So ging es deshalb direkt auf der Ringstraße Nr.1 direkt nach Egilsstadir. Hier wollte ich dann die letzten 2-3 Tage verbringen und die Gegend erkunden. Zumal diese letzten Tage die schönsten waren (vom Wetter her gesehen, Sonnenschein pur, und ziemlich warm für Island; ca. 25°C).
Heute baute ich am Schluss dann noch mein Zelt auf dem Campingplatz in Egilsstadir auf, war ja richtig was los hier! Die meisten dürften auf die Fähre gewartet haben. Am nächsten Tag, bei herrlichstem Sonnenschein!, wollte ich um den See “Lagarfljöt” fahren. Auf der “931er” kommt man dann direkt nach “Hallormsstadur”, dem einzigen richtigen Wald auf Island. Obwohl die Bäume auch gerade mal die Dicke
eines menschlichen Armes haben. Trotzdem, endlich mal wieder richtige Bäume sehen!! Weiter ging’s an das Südende
des Lagarfljöts und herum auf die Westseite des Sees und hier direkt zum Parkplatz, wo man dann zum den Wasserfällen ”Hengifoss/Litlanesfoss” hochsteigen kann. ich parkte hier und stieg in gut einer Stunde an den Fuss des Litlanesfoss hoch. Ein sehr schöner schlanker und steiler Wasserfall; Ich muss sagen, er hat mir irgendwie am besten von allen gefallen! Dann folgte der Abstieg zur Straße und
weiter ging’s wieder nach Egilsstadir und dort dann mal kurz hoch auf der “93er” nach Seydisfjördur. Hier folgte ich dann dem Abzweig zum Wasserfall ”Fardagafoss”. Und wieder musste man eine gute halbe Stunde hochsteigen, aber egal es hat sich gelohnt. Tolle Aussicht von hier und der Wasserfall hat hinter sich eine große Höhle die man auch betreten kann. Doch sollte man keine Platzangst hier bekommen, ist doch sehr eng hier, und hoffen dass nicht gerade jetzt ein Erdbeben
beginnt. Sonst könnte man unter Tonnen von Gestein begraben werden. Dann fuhr ich noch schnell die Straße “92” über Reydarfjördur, Eskifjördur raus an die Küste nach Neskaupstadur. Hierbei überquer man auch den Pass im Oddsskard, einem isländischen Skigebiet mit Liften, usw..
war auch recht schön, aber irgendwie nicht mehr so ganz “islandtypisch”. Es gab hier auch richtig schöne grüne Wiesen. Dann ging’s wieder zurück nach Egilsstadir. Am nächsten Tag ging’s dann direkt nach Seydisfjördur auf die Fähre, welche am 15. August 1997 um 11.00 Uhr ablegte
Richtung Torshavn, Faroer-Inseln und dort dann direkt nach Esbjerg, Dänemark. Ich hatte auf dem Schiff wieder viele bekannte Gesichter gesehen, und wir tauschten noch alle unsere Erlebnisse aus, Zeit hatten wir ja jetzt genug auf dem Schiff. In Esbjerg angekommen, schlug ich dort erst mal das Zelt auf. Am nächsten
Tag ging’s dann direkt über Hamburg, Hannover nach Northeim bei Göttingen, wo wieder Camping angesagt war. Das Wetter war hier übrigens immer schon warm und sonnig. Am nächsten Tag führte mich meine Route über Göttingen,
Eisenach, Schweinfurt nach Nürnberg auf den Campingplatz mitten in der Stadt. Hier fand übrigens zur gleichen Zeit ein Konzert der Gruppe “U2” statt, was man auch super auf dem Campingplatz hören konnte.
Das war dann heuer meine letzte Übernachtung, am nächsten Tag ging es direkt nach Hause. |
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